Wer ist der Mensch, der das Leben liebt und gute Tage zu sehen wünscht? Wenn du das hörst und antwortest : „Ich“ … (Regel des hl. Benedikt, Prolog)

Mönch werden

In unserem Kloster kann man Mönch werden. Es ist eine Lebensform, die im Christentum schon im 3. Jahrhundert entstanden ist. Was ist ein Mönch? Welche Voraussetzungen muss man mitbringen? Wer kann bei uns Mitglied werden? Wie lange dauert es, Mönch zu werden?

Was ist ein Mönch?

Einer, der ein Leben des Gebetes, des Schweigens, der Betrachtung, der Arbeit, der inneren Freiheit und Weite des Herzens führt. Einer, der sich auf die Suche macht nach Sinn, Geschmack und Tiefe des Lebens. Einer, der sich nicht zufrieden gebt mit landläufigen Antworten, rein innerweltlichen Lebensentwürfen, vorschnellen Parolen, frömmlerischen Formeln und vermeintlich plausiblen Daseinskonzepten. Einer, „der wirklich Gott sucht“, wie es Benedikt in seiner Mönchsregel im Kapitel über die Aufnahme neuer Brüder sagt. Und er tut dies im benediktinisch geprägten Mönchtum in der Gemeinschaft unterschiedlicher Brüder, die ihre Gottsuche miteinander teilen im gemeinsamen Gebet, in der Arbeit, in den praktischen Belangen des Alltags, im Austausch untereinander und in der Zuwendung zu den Menschen.

Welche Voraussetzungen muss man mitbringen?

Wer Mönch werden will, muss ein Gottsucher sein. Es geht um Gott, und um die Nachfolge Jesu auf dem klösterlichen Weg. „Suche“ und „Weg“, das heißt es geht um Bewegung, um die Bereitschaft und Fähigkeit dazu, weiter zu wachsen. Das erfordert geistige Beweglichkeit. Ein wichtiges Indiz ist Freude am Gebet.

Das Mönchsein erfordert persönliche Reife: die Fähigkeit Stille zu ertragen, die Bereitschaft zur Ehelosigkeit. Dazu gehören auch Geduld und Verlässlichkeit. Ein Mönch hält auch Widrigkeiten aus, und erträgt gelegentliche Frustrationen.

Benediktiner leben in Gemeinschaft. Wer bei uns eintritt, muss fähig sein, Rücksicht auf Andere zu nehmen und sollte mit der Verschiedenheit von Menschen gut zurechtzukommen. Was im Kloster geleistet wird, ist oft das Werk von vielen. Wer immer selber glänzen will, wird sich schwertun.

Zum Klosterleben gehört auch die tägliche Arbeit. Das umfasst einfache Dienste im Haus, Verantwortung für zugewiesene Aufgabenbereiche und auch professionelle Tätigkeiten, je nach Talent, Ausbildung und Bedarf.

In der Tradition der Missionsbenediktiner sind wir offen für Einsätze im kirchlichen Dienst, besonders auch im Rahmen unserer weltweiten Kongregation. Die Offenheit für fremde Kulturen gehört deshalb auch dazu.

Es ist gut, wenn jemand Lebenserfahrung mitbringt, zumindest Abitur oder eine abgeschlossene Berufsausbildung. Mindestalter für den Eintritt ist die Vollendung des 18. Lebensjahres.

Wie lange dauert es, Mönch zu werden?

Nach einer Zeit des Kennenlernens und der Vorbereitung beginnt die erste Probezeit, das Postulat, das sechs bis 12 Monate dauert. Darauf folgt das einjährige Noviziat. Danach kann der Novize die zeitlichen Gelübde für mindestens drei Jahre ablegen. Danach können die Gelübde auf Lebenszeit folgen.

Wer sich angesprochen fühlt und Interesse hat, möge sich wenden an:

Abt Jeremias Schröder OSB
jeremias@st-georgenberg.at

Kloster auf Zeit ermöglicht eine ernsthafte Beschäftigung mit diesen Fragen.

Wer das Kloster erst einmal beschnuppern möchte, kann sich als Gast anmelden:

Gästehaus des Klosters St. Georgenberg
gaestehaus@st-georgenberg.at