„Zum Haus des Herrn wollen wir pilgern.“ (Ps 122)
Wallfahrt auf den heiligen Berg Tirols
Pilgerziel seit 1000 Jahren
Die ältesten Erwähnung unseres Klosters im 10. Jhd. nennt den Altar des heiligen Georg. Um 1100 stiftete Kaiser Heinrich IV. eine Reliquie dieses frühchristlichen Märtyrers auf den St. Georgenberg. Im Laufe der Jahrhunderte kam ein großer Reliquienschatz dazu, der von Gläubigen aus nah und fern verehrt wurde. Viele dieser Reliquien sind heute in den barocken Aufbau des Hauptaltares und der Seitenaltäre eingefügt.
Nach der Überlieferung soll der Einsiedler und Klostergründer Rathold schon im 10. Jahrhundert eine Skulptur der Muttergottes von seiner Wallfahrt nach Compostela mitgebracht haben. Jedenfalls ist seit dem Hochmittelalter eine blühende Wallfahrt zur Muttergottes belegt. Das Gnadenbild der Schmerzhaften Muttergottes befand sich bis 1705 in der Lindenkirche und wurde nach dem Wiederaufbau der zerstörten Wallfahrtskirche 1735 auf dem Hauptaltar inthronisiert.
Drittes Wallfahrtsziel auf dem St. Georgenberg ist die Hl.-Blut-Reliquie. Sie geht zurück auf ein Blutwunder aus dem Jahr 1310, als ein zweifelnder Priester die hl. Messe hielt und im Kelch aufwallendes Blut vorfand. Reste dieses Blutes werden in einer kostbaren Monstranz im Hauptalter der Wallfahrtskirche aufbewahrt.
Die heutigen Wallfahrer reihen sich ein in einen tausendjährigen Pilgerstrom. Ihren Dank, ihre Nöte und ihre Anliegen tragen sie vor Gott hin, einzeln oder auch in Wallfahrtsgruppen. Die Wallfahrtskirche ist an allen Tagen geöffnet und lädt ein zum Gebet, zum Entzünden einer Kerze und zum Eintrag der Anliegen ins Fürbittbuch. Täglich um 15.00 Uhr wird die heilige Messe gefeiert. An der Klosterpforte und im Klosterladen kann ein Gespräch mit einem Priester oder eine Beichtgelegenheit erbeten werden.
Von Mai bis Oktober findet an jedem 13. eine Nachtwallfahrt statt, mit Feier der heiligen Messe um 20.30 am Freialtar vor dem Kloster und anschließendem Einzelsegen mit der Hl.-Blut-Reliquie.